Erzbischof Woelki und der Vatikan sollten sich ein Beispiel an der Kirchenbasis nehmen

20.09.2023

Heute um 18:30 Uhr findet ein Gottesdienst zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare vor dem Kölner Dom durch katholische Geistliche statt. Aus Protest gegen Erzbischof Rainer Maria Woelki wurde bewusst der Jahrestag seiner Amtseinführung als Datum gewählt, um die bislang in der katholischen Kirche untersagte Segnung gleichgeschlechtlicher Paare vor dem Kölner Dom zu ermöglichen.

Dazu erklärt Sven Lehmann, direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Kölner Südwesten und Queer-Beauftragter der Bundesregierung:

„Der heutige Gottesdienst vor dem Kölner Dom ist ein wichtiges Symbol für die oft geforderte Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare in der katholischen Kirche. Echte Gleichberechtigung ist allerdings erst erreicht, wenn gleichgeschlechtliche Paare die Segnung nicht vor dem Dom im Rahmen einer Aktion, sondern wie alle anderen Menschen im Dom selbst empfangen können. Die Öffnung der katholischen Kirche hin zur Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt hat begonnen, ist aber noch lange nicht am Ziel. Es ist vor allem der kirchlichen Basis zu verdanken, dass sich die Kirche immer weiter öffnet. Erzbischof Woelki und der Vatikan hingegen hinken Lichtjahre der gesellschaftlichen Wirklichkeit hinterher.“