Energiearmut in Deutschland: 2019 wurden 289.000 Stromsperren verhängt

Zu der heute von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Zahl der Stromsperren im Jahr 2019 habe ich mich wie folgt geäußert:

„Die Anzahl der Stromsperren liegt seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Im Jahr 2019 wurden 289.000 Stromsperren verhängt. Ohne Strom kann man keine warme Mahlzeit zubereiten, keine Lebensmittel im Kühlschrank lagern, keine Hausaufgaben machen. Ohne Strom ist keine soziale Teilhabe möglich. Das ist ein Armutszeugnis für ein reiches Land wie Deutschland.

Dennoch redet die Bundesregierung das Problem der Energiearmut in Deutschland klein und weigert sich sogar, den Vorschlag der EU umzusetzen und Energiearmut jährlich zu messen.

Am Anfang der Coronakrise haben die Energieversorger jedoch gezeigt, dass es möglich ist, auf die Durchführung neuer Energiesperren zu verzichten. Dies war ein wichtiger Schritt: Denn die sozialen Härten, die mit einer Stromsperre einhergehen, wiegen in der momentanen Krisensituation schwerer denn je.

Deswegen fordern wir einen nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Energiearmut. Nichtstun ist keine Alternative; jede Stromsperre ist eine zu viel.“