230.000 Stromsperren im Corona-Jahr 2020

Zu der heute von der Bundesnetzagentur veröffentlichten Zahl der Stromsperren im Jahr 2020 habe ich mich wie folgt geäußert:

„Es ist gut, dass die Zahl der Stromsperren im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist. Das ist aber kein Verdienst der Bundesregierung, sondern der Stromversorger, die zeitweise freiwillig aufgrund der Corona-Situation auf neue Sperrungen verzichtet haben.

Dennoch ist es gravierend, dass immer noch 230.000 Stromsperren verhängt wurden. Das sind 230.000 betroffene Haushalte im Corona-Jahr 2020, in dem wir so viel Zeit zu Hause verbracht haben wie nie zuvor. Die sozialen Härten einer Stromsperre wiegen in der Corona-Krisensituation noch schwerer. Die Stromversorgung muss unter allen Umständen gewährleistet sein. Denn ohne Strom kann keine warme Mahlzeit zubereitet, keine Lebensmittel im Kühlschrank gelagert werden, weder Homeschooling noch Homeoffice ist möglich. Ohne Strom war gerade im Corona-Jahr keine soziale Teilhabe möglich. Das ist ein Armutszeugnis für ein reiches Land wie Deutschland.

Unsere Grüne Forderung bleibt: Wir brauchen endlich einen nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Energiearmut. Die Bundesregierung hat allzu lange das Problem kleingeredet und weigert sich sogar, den Vorschlag der EU-Kommission umzusetzen und Energiearmut jährlich zu messen. Nichtstun ist für uns keine Alternative – denn jede Stromsperre ist eine zu viel.“