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Halbe Million Haushalte können Wohnkosten nicht decken

Die Entwicklung der Wohnkostenlücke in den vergangenen zehn Jahre zeigt, dass die Anzahl der betroffenen Haushalte deutlich zurückgegangen ist. Diese erfreuliche Trend ist aber nur eine Seite der Medaille. Denn noch immer können eine halbe Million Haushalte in der Grundsicherung ihre Wohnkosten nicht decken. Bei den betroffenen Haushalten wird die Lücke zudem immer größer und erreicht nun einen traurigen Höchststand.

Durchschnittlich 85 Euro fehlen den Haushalten im Monat, um ihre Wohnkosten zu decken. Damit bleibt oft nur die Möglichkeit, mit dem Regelsatz die Lücke zu schließen. So wird das eh schon knappe Geld, das für den Lebensmitteleinkauf oder Schulhefte gedacht ist, von der Miete aufgezehrt. Mietkosten werden so schnell zu einer Armutsspirale.

Die Regelungen zu den Wohnkosten landen zudem besonders häufig vor Gericht. Dabei ist weit mehr als jede dritte Klage erfolgreich. Die Bundesregierung muss das Problem endlich anpacken, damit die Wohnkosten angemessen und rechtssicher berechnet werden. Dazu müssen unter anderem Angebotsmieten viel stärker berücksichtigt werden und die Berechnungen häufiger aktualisiert werden, um mit der rasanten Entwicklung auf den Wohnungsmärkten Schritt zu halten. Es braucht aber auch mehr bezahlbaren Wohnraum und einen höheren Regelsatz in der Grundsicherung, der zum Leben reicht.

Die Antwort der Bundesregierung umfasst auch die umfangreichen Anlagen mit den Zahlen zur Entwicklung in den einzelnen Kommunen.

Die Rheinische Post hat über die Antwort der Bundesregierung berichtet (Paywall).