Verschandelung des Kölner Mahnmals ist ein Akt von Menschenfeindlichkeit

Am 14. Januar wurde bekannt, dass das Mahnmal für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus am Rheinufer an der Hohenzollernbrücke beschmiert wurde. Im Laufe des Tages wurde dagegen Anzeige erstattet.

Dazu erklärt der Kölner Bundestagsabgeordnete und Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann:
„Die Verschandelung des Mahnmals ist ein Akt von Menschenfeindlichkeit. Köln ist eine weltoffene und vielfältige Stadt, die zu Recht stolz auf ihre queere Community ist. Das Gedenken an verfolgte und getötete Menschen auf solch eine Weise zu verunglimpfen, muss Konsequenzen haben.“

Der queerpolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion Floris Rudolph betont:
„Auch wenn wir die genauen Hintergründe noch nicht kennen, solch eine Schändung ist nicht zu dulden. Die Schändung des Erinnerungsortes ist eine Anschlag auf unsere Vielfältigkeit in Köln. Die genauen Hintergründe der Tat sind nun von der Polizei zu ermitteln.“

Hintergrund:
Das Mahnmal für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus in Köln wurde 1995 errichtet. Die Aufschrift „Totgeschlagen – Totgeschwiegen, den schwulen und lesbischen Opfern des Nationalsozialismus“ soll an die Verfolgung von Homosexuellen unter den Nationalsozialisten, aber auch an die anhaltende Diskriminierung von Lesben und Schwulen in der Bundesrepublik erinnern.