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Reaktionen

Sven Lehmann und Jens Spahn begrüßen Ende des Segnungsverbots

Aus der Politik gibt es positive Signale auf die Ankündigung des Vatikans, künftig unter Bedingungen Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren zu erlauben.


Jens Spahn (li.) und Sven Lehmann sind sich bei vielen Fragen nicht einig – bei der Segnung für alle ziehen sie aber am selben Strang (Bild: BMG / Grüne/Cornelis Gollhardt)

  • 18. Dezember 2023, 16:37h 2 Min.

In einer ersten Reaktion hat der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), die Entscheidung des Vatikans, Segnungen für homosexuelle Paare zuzulassen, als "längst überfälliges Signal" bezeichnet. "Damit erhalten auch in Deutschland all diejenigen Rückendeckung, die gleichgeschlechtliche Paare segnen wollen", sagte der Kölner am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt keine Liebe erster und zweiter Klasse. Es gibt nur Liebe." Eine kirchliche Unterscheidung in reguläre und irreguläre Partnerschaften, wie sie der Vatikan vornehme, sei aber weiterhin diskriminierend.

In einer Erklärung betonte Lehmann auch, dass die katholische Kirche in vielen Teilen der Welt einen äußerst negativen Einfluss auf die Akzeptanz queerer Menschen habe: "In vielen Ländern werden LSBTIQ* im Namen der Religion brutal verfolgt. Auch die katholische Kirche spielt etwa in Ghana oder Uganda nach wie vor eine unrühmliche Rolle. Sie feuert dort den Hass an und begrüßt sogar Verschärfungen strafrechtlicher Verfolgung. In unserem Nachbarland Polen haben polnische Bischöfe sogenannte LSBTIQ*-freie Zonen vorangetrieben", so Lehmann. Daher sei es "umso wichtiger, dass der Papst als Oberhaupt der Kirche nun unter gewissen Voraussetzungen die Segnung homosexueller Paare erlaubt".

/ svenlehmann

Auch CDU-Vizefraktionschef Jens Spahn begrüßte den Schritt des Vatikans: "Der liebe Gott freut sich über jedes Paar, das Verantwortung füreinander übernimmt. Es wurde Zeit, dass der Vatikan das auch so sieht", so der offen schwule Ex-Gesundheitsminister im Social-Media-Portal X.

/ jensspahn
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Papst Franziskus hatte zuvor den Weg für die Segnung homosexueller Paare in der katholischen Kirche unter bestimmten Bedingungen geebnet (queer.de berichtete). Dies ging aus einem Schreiben hervor, das der Vatikan am Montag in Rom veröffentlichte. Darin ist nach offizieller deutscher Übersetzung von der "Möglichkeit der Segnung von Paaren in irregulären Situationen und von gleichgeschlechtlichen Paaren" die Rede. Die Erklärung namens "Fiducia supplicans" wurde vom vatikanischen Dikasterium für die Glaubenslehre veröffentlicht. Als Oberhaupt der katholischen Kirche hatte sie Papst Franziskus zuvor gebilligt. Weiter heißt es darin, dass eine Segnung unter bestimmten Bedingungen "allen gespendet werden kann, ohne etwas zu verlangen". Solche Segnungen seien "an alle gerichtet, niemand darf ausgeschlossen werden". (dpa/dk)