Erklärung von Bundesbeauftragten

Kritische Bestandsaufnahme am Holocaust-Gedenktag: Keiner darf um seine Sicherheit fürchten müssen

Ein Mann trägt eine Kippa während er an der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus teilnimmt.

Ein Mann trägt eine Kippa während er an der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus teilnimmt.

Artikel anhören • 1 Minute

Berlin. Die Beauftragten des Bundes für Minderheitenschutz und gegen Rassismus haben den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus zum Anlass genommen für eine kritische Bestandsaufnahme. In einer gemeinsamen Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: „Wenn wir heute der Millionen Opfer des Nationalsozialismus gedenken, dann tun wir dies in einer Zeit, in der Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Angst um ihre Sicherheit haben müssen. Wir tun es in einer Zeit, in der sich unzählige Menschen durch rechtsextremistische Vertreibungspläne existenziell bedroht fühlen.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in deutschen Städten

Bundesweit demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie.

Unterzeichnet haben die Erklärung die Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Felix Klein, die Antirassismus-Beauftragte Reem Alabali-Radovan, der Queer-Beauftragte Sven Lehmann, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, sowie der 2022 berufene Antiziganismusbeauftragte Mehmet Daimagüler. Sie betonten gemeinsam: „Kein Mensch in unserem Land darf jemals um die eigene Sicherheit fürchten müssen, weil er einer Gruppe angehört, gegen die sich menschenfeindliche und mörderische Ideologien richten.“

Gleichzeitig sprachen sie den Teilnehmern der jüngsten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie ihren Dank aus. Es sei wichtig, in diesen Zeiten Gesicht zu zeigen und die Stimme zu erheben.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet, überwiegend Juden. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen. Der Bundestag widmet sich an diesem Mittwoch dem Gedenken.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
Anzeige
Anzeige