Es ist Zeit, den homosexuellen Opfern des Nationalsozialismus im Bundestag zu gedenken

Zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01.2019 erklären Ulle Schauws, MdB und ich:

„Wir verneigen uns vor allen Opfern der unmenschlichen NS-Politik: vor den sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden, vor allen Menschen in den Ländern, die im Krieg gelitten haben, vor den verfolgten Sinti, Roma, Homosexuellen, vor den Euthanasie-Opfern und den Menschen, die als sog. „Asoziale“ ausgegrenzt und ermordet wurden.

Die jahrelange Tradition, an diesem Tag im Bundestag auch an einzelne Opfergruppen zu erinnern, ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung unserer Geschichte und der demokratischen Gedenkkultur. An dieser Tradition wollen wir festhalten. Die jahrzehntelang vergessene Gruppe der homosexuellen Opfer darf nicht mehr nur mitgemeint werden. Viel zu lange wurden sie in beiden deutschen Staaten weiter kriminalisiert und verfolgt. Viel zu lange wurde dieses Unrecht totgeschwiegen. Deshalb sind wir ihnen schuldig, auch ihres Schicksals und ihres Leids zu gedenken. Noch in dieser Legislaturperiode wäre das möglich.“