Strenge Hinzuverdienstregeln bei der Grundsicherung im Alter

Rund 11.000 Menschen verdienen sich im Alter etwas hinzu, um ihre Grundsicherung aufzubessern. Das ergab die Antwort der Bundesregierung auf meine Schriftliche Frage. Aufgrund der strengen Regeln zur Anrechnung bleibt den Betroffenen jedoch nur ein Bruchteil ihres Hinzuverdienstes. Hierzu habe ich mich heute wie folgt geäußert:

„Es ist ungerecht, dass eine Rentnerin, die sich trotz Ruhestand 100 Euro hinzuverdient, hiervon nur 30 Euro behalten darf. Wenn Menschen im Alter trotz Ruhestand noch einer Tätigkeit nachgehen, um ihr kleines Einkommen etwas aufzustocken, muss ihnen mehr verbleiben als ein Kleckerbetrag. Das ist eine Frage der Wertschätzung und Gerechtigkeit.

Je mehr der Staat einbehält, desto mehr setzt er auch einen Anreiz für Schwarzarbeit. Die Bundesregierung muss die Hinzuverdienstregelungen für Menschen im Alter deutlich besser
ausgestalten und zumindest an jene für erwerbsfähige Erwachsene anpassen. Eine Freibetragsregelung von 100 Euro kann bei kleinen Hinzuverdiensten schon einen sehr großen Unterschied machen.

In Deutschland sind inzwischen mehr als eine halbe Million Menschen darauf angewiesen, im Rentenalter zum Sozialamt zu gehen. Während immer mehr Menschen die Sozialhilfe als letztes
soziales Netz in Anspruch nehmen müssen, liefert sich die Bundesregierung seit Monaten ein erbärmliches Hick-Hack rund um die Rente. Es ist höchste Zeit, endlich eine starke Garantierente ohne Bedürftigkeitsprüfung einzuführen, damit Menschen, die lange gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige versorgt haben, im Alter nicht auf Grundsicherung angewiesen sind.“

Über die Antwort der Bundesregierung berichtet auch die Rheinische Post.